Montag, 16. August 2021

Gartenrundgang im Naturgarten

Vieles hat sich in den letzten 2 Jahren in meinem Garten verändert- von einem klassischen Schrebergarten hin zu einem Naturgarten war es ein weiter Weg. 

Und endlich komme ich nun dahin, dass ich nicht mehr nur die Art meines Gärtnerns als "natürlich" bezeichne, sondern auch der Garten selbst ist zum Naturgarten geworden. 

 

 
Baustellen gibt es immer noch- ausgerechnet im Eingangsbereich, der einzigen Stelle, die von Besuchern der Anlage einsehbar ist. Aber es sind nur noch kleine Flächen, die aufgrund ihrer Beschaffenheit einer gründlichen Planung bedürfen. Auf dem oberen Bild das rechte Beet z.B. ist übersät von Ackerschachtelhalm, mit recht schwerem Boden und es liegt im Halbschatten. Im Juni ist es dicht bewachsen mit Jungfern im Grünen und Fingerhüten, aber irgendwie ist es noch nichts "Ganzes".
 
 
Und hier der Saum links im Bild soll sich in eine lebendige Hecke verwandeln, ein Anfang ist gemacht, bislang konnte ich mich nur noch nicht dazu durchringen, die alten Forsythien und Haseln auszuheben.
  
 
Das ist der Bereich hinter der Gartenlaube, ebenfalls recht schattig und mit dem Rhododendron eigentlich soweit "fertig".
 
 
Und dann eröffnet sich der Blick auf die Reptilienburg und somit in den "Biotop- Bereich" des Gartens. Ab jetzt wird`s schick- zumindest in meinen Augen. Die Wiese wurde seit ca. 10 Jahren nicht mehr vertikutiert und sie wird nur an den Grenzen zu den Nachbarn hin kurz gehalten, ebenso mähe ich meine Laufwege (siehe auch hier den Artikel zur Wildwiese).
 
 
Alles außerhalb der Wege wird 2x/ Jahr gemäht, bei starker Samenbildung kappe ich dann lediglich die Spitzen. Seitdem hat es in der Wiese wieder Grashüpfer und insgesamt hat die Insektenpopulation zugenommen.
 
 
Den Zaun habe ich nicht wirklich gerne gebaut, er war wegen diverser Kleingartenauflagen nötig. Der Zaun begrenzt den direkten Zugang zum Tümpel, das ist das Loch auf dem Bild oben. Als Tümpel trägt er Wasser, wenn es geregnet hat und darf aber auch trocken liegen, das ist der große Unterschied zu einem klassischen Gartenteich. Ein ausführlicher Artikel zum Thema Tümpel ist geplant, sobald dieser komplett fertig gestellt ist. Rechts im Bild sieht man das Topinamburfeld mit ca. 4qm Größe.
 
 
Auf dieser Aufnahme liegt der Tümpel links im Bild, es folgt das Wildblumenbeet mit heimischen ein-, zwei- und mehrjährigen Pflanzen, unter anderem Alant, Nachtkerzen, Minze, Sterndolden, Beinwell, Rainfarn, Katzenminze und einigen Einjährigen, die je nach Jahr mal mehr und mal weniger auftauchen, verweilen und wieder gehen. Auf den Lehmhügeln, die durch die Aushübe an der Reptilienburg und am Tümpel entstanden sind, wachsen Kugeldisteln, echtes Johanniskraut, eine Wildblumenmischung vom Nabu, Muskatellasalbei, Indianernessel, Lavendel, diverse Gräser, Rotklee und ein paar unbestimmte weitere, die bleiben dürfen, wenn sie nicht allzu invasiv sind. Die Lehmhügel dienen gleichzeitig als Nisthilfen für Bienen und sollen daher nicht komplett zuwachsen, damit Brachflächen erhalten bleiben.

 
Hier noch eine parallele Ansicht auf den Tümpel und das Wildbeet, welches von einem Pflaumenbaum und einen kleinen Apfelbaum begrenzt wird. Der Rasenmäher begrenzt die unkontrollierte Ausweitung der stark samenden Pflanzen. Gut zu erkennen sind die höheren Wiesenabschnitte, hier auf dem Bild allerdings unmittelbar nach der 2. Mahd Mitte August.

 
Auch das Beet zur Terrasse ist im Laufe der Jahre ein wenig wilder geworden. Im Jahresverlauf blühen Tulpen, Allium, ein paar unbestimmte Bodendecker, Milchstern, Lavendel, Minze und Bartnelken. Auf der anderen Seite Rosen, Wein und Walderdbeeren.

 
Zwischen dem ca. 30 Jahre alten Pampasgras und der Korkenzieherhasel liegt versteckt noch ein Miniteich, auf den ich im Artikel über die Lebensräume von Ringelnattern näher eingehe, ebenso wie auf den Wert, den abgestorbenes Gras für die heimische Tierwelt bietet.
 
 
An Obstbäumen finden sich derzeit 2 Apfel- und 2 Nashibäume, eine Mirabelle und eine Pflaume.
 

Es geht jetzt noch einmal im oberen Bereich des Gartens nach unten Richtung Nutzgarten.
 
 
Hinten rechts auf dem Bild beginnt der Nutzgarten, links im Bild ist ein Zier- und Nutzbeet, welches gleichzeitig die Grenze zum Nachbarn bildet. Dort sollen primär mehrjährige Stauden einen Platz erhalten, durch eine hohe Verunkrautung mit Quecke und Ackerschachtelhalm verlangsamt sich leider der Prozess. Duftrosen, Johannisbeeren, Lungenkraut und Frauenmantel sind dort primär als Nutzpflanzen vorhanden, zwischen den Stauden wächst immer wieder Phacelia. Das hohe Gewächs Mitte rechts im Bild ist ein alter Baumstumpf, der mit Efeu bewachsen ist. Dieses kommt auch mittlerweile zur Blüte (siehe auch hier meine Erfahrungen mit blühendem Efeu).

 
An den Biotopteil des Gartens schließt sich der Nutzgarten an. Hier ist Mischkultur angesagt, die mir bislang in jedem Sommer einen kleinen Dschungel beschert. Zwischen den klassischen Anbaukulturen befinden sich noch diverse Kräuter, teils für Tee, teils zum würzen. Ich erhalte dadurch Fenchelsamen, Oregano, Eberraute (besser bekannt als Colakraut), Bohnenkraut, Salbei, Dill, Petersilie, Schnittlauch, Basilikum, sibirisches Herzgespann und Kamille als Jahresvorrat. 
 
 
Die Hochbeete kommen zwar nicht gerade ästhetisch daher, sind aber praktisch und zweckmäßig. Darin sind in diesem Jahr Auberginen, Rosenkohl, eine Zucchini (ich habe die mit einer Gurke verwechselt), Gurken, ein paar Möhren, Zwiebeln und Sellerie. Die Tomaten hat es leider großflächig dahin gerafft, in diesem Jahr bedingt durch das Hochwasser hatten alle Pflanzen die Stängelfäule. Auf dem vorderen Feld wachsen Prunkbohnen sowie Kohlpflanzen. Auf allen beeten finden sich Pechnelken, die mit ihren Wurzelausscheidungen die Nachbarpflanzen fördern.

 
Rechts auf dem Beetstreifen baue ich in diesem Jahr zum ersten mal Schwarzwurzeln an, vorne links Sellerie und auf dem Beet darüber Gurken, Oregano, Zucchini und Möhren.
 
 
Links mein Milpa- Beet, allerdings ist dieses Feld als Neuanlage zu betrachten und dementsprechend von der Bodenbeschaffenheit noch nicht optimal. Der Mais schwächelt vor sich hin, die Zucchini ebenso, der Stangenbohne Blauhilde gefällt es. Am Rosenbogen rankt noch eine schwarze Johannisbeere und im Bogen befindet sich eine süße Stachelbeere.
 
Abschließend noch die Terrasse, mit ein paar Paprikapflanzen, Physalis und einigen Voranzuchten aus dem Gewächshaus, in welchem auch Physalis, Gurken und eine Wassermelone gedeien. 

Die Fläche unterhalb des Tümpels ist der so genannte "Wall", der als 4m breite Hecke die echten Bewohner von den Kleingärtnern trennt. Auf diesen gehe ich im Rundgang zwar nicht ein, er wird aber auch von mir gepflegt. Diverse Heckensträucher, Holunder, Himbeeren und Wildrosen finden sich dort und bilden Unterschlupf und Nistmöglichkeiten für die heimischen Wildvögel.

Ich hoffe, dass Dir der virtuelle Rundgang gefallen hat. Der Garten ist insgesamt knapp 400qm groß (manche Ansichten täuschen durch die Weitwinkelaufnahmen) und wird zu 90% von mir allein bewirtschaftet. Fast alle Artikel in diesem Blog schildern die Entwicklungen des Gartens und die Hintergründe zu den Projekten. Fertig ist ein Garten nie und deshalb wird hier auch in unregelmäßigen Abständen immer wieder berichtet.


Mittwoch, 14. Juli 2021

Starkregen in Witten, Mangrove im Garten

Wir in Witten haben noch einmal Glück gehabt. Während ca. 15km, hinter dem Ardeygebirge, in Hagen, der Notstand ausgerufen wurde und Altena abgeriegelt wird, gab es in Witten zwar Starkregen mit Überflutungen und abgesperrten Straßenzügen, die große Katastrophe zog allerdings knapp an uns vorbei. 

Nein, keine Urlaubsreise.

So ließen es die Witterungsbedingungen auch zu, dass ich mich abends auf den Weg in den Garten machen konnte.

Mangrove oder Ruhrpott?
 
Leichtere Überschwemmungen sind dort bei starkem oder lang anhaltendem Regen recht normal, das heutige Ausmaß war jedoch schon etwas besonderes, von den Wassermengen in etwa vergleichbar mit der Gesamtmenge Januar- März 2021- nur halt innerhalb eines Tages. 
 
Es entbehrt aber auch nicht einer gewissen Schönheit

Daher erinnert mich mein Garten im Moment eher an ein Ökosystem Mangrove als denn an einen Schrebergarten mitten im Ruhrgebiet. 

 
Der Wasserstand vorne bei den Trittsteinen ist neu
 
Klimawandelgegner mögen sich bestätigt fühlen- ist aber leider nicht so. Die Zunahme von Extremen ist leicht erklärbar. Das derzeitige Tief dreht sich unter anderem über NRW im Kreis, drumherum drücken die Hochdruckgebiete. Das führt zu immer mehr Regen, der viel zu langsam und wiederholt über das Land fegt (stark vereinfacht ausgedrückt). 
 
Hier stand das Wasser noch nie so hoch
 
Auf dem unteren Bild ist auf der dunkelsten Fläche gerade mein Tümpel entstanden. Er hat eine Fläche von ca. 5qm und beginnt vorne am Eimer bis zur Schubkarre. Immerhin ist er jetzt voll. 
 
Links sieht man den Aushub, Artikel folgt noch
 
Ich teile diese Bilder, um zu zeigen, dass starke Klimaveränderungen in beide Richtungen möglich sind- mit einem Hochwasser, was hin und wieder in abgeschwächter Form durchaus normal ist, in dieser Intensität, mit dieser Kraft der Zerstörung (z.B. in Hagen) und mit dieser Wasserhöhe jedoch absolut nicht mehr in den Bereich der Normalität fällt.

Normalerweise würde man auf eine Bruchsteinabgrenzung blicken
 
Der Wasserstand ist im Vergleich der letzten 35 Jahre sehr hoch
 
Hier sind man einen der Gartenwege
 

Sonntag, 7. März 2021

Was ist eigentlich eine richtig gute Wildwiese?

Wildwiesen liegen im Trend. Was aber genau ist eine richtig gute Wildwiese eigentlich? Dieser und einigen weiteren Fragen, die mir immer wieder begegnen, werde ich in diesem Artikel ein wenig auf den Grund gehen. 

Hier hat sich über ein Jahr Kamille durchgesetzt

Was ist der größte Unterschied zwischen einem Rasen und einer (Wild)Wiese?
 
In den Definitionen gibt es für große, grüne, regelmäßig gemähte Flächen viele Begrifflichkeiten: Rasen, Wiese, Wildwiese, Wildblumenwiese, Gras, Weide, Blumenweide, Wildblumenweide. In meiner Definition ist der größte Unterschied zwischen einem gepflegten, englischen Rasen und einer Wiese zunächst der, dass ein Rasen in seiner ganzen Perfektion nur aus Gräsern besteht, einmal pro Woche auf 4-5cm Höhe gemäht, 1x pro Jahr vertikutiert, im Sommer gewässert wird und auf dessen Bedürfnisse zu jeder Zeit mittels Kalk, Düngegaben, Nachsaaten, ggf. Unkrautvernichtern etc. eingegangen wird. Wer das gerne mag, kann an dieser Stelle aufhören zu lesen. Wem das zu viel Arbeit ist und wer wirklich im Einklang mit der Natur und seiner Umwelt gärtnern möchte, der ist herzlich eingeladen, weiter zu lesen. 
Eine Wiese erhebt keinen solchen Anspruch. Eine Wiese kann auch wöchentlich gemäht werden, enthält aber zum Beispiel Wildkräuter wie Löwenzahn, Gänseblümchen, Disteln, Klee und vieles mehr. Es wird mehr oder weniger halbherzig versucht, sie in einen englischen Rasen zu verwandeln werden, der Gärtnermensch verzweifelt aber gern daran. Eine Sisiphusarbeit sondergleichen, ich rate dringend davon ab. 
Echter Umwelt- und Naturschutz können manchmal wirklich sehr einfach sein und hiermit sind wir bei der Wildwiese. Eine Wildwiese wird auch gemäht (alle, wirklich alle Wiesen werden regelmäßig gemäht). Aber halt nur 1-2x/ Jahr. Und das konsequent. Nicht öfter. Wirklich wahr. 
 
Blick auf die Reptilienburg, links ein Wildblumenbeet

Warum muss eine Wiese überhaupt gemäht werden? 
Im Laufe von Jahrmillionen Jahren hat sich der Mensch große Flächen erschlossen, die er bewirtschaftet. Diese müssen regelmäßig kultiviert werden, mit unterschiedlichsten Zeitfenstern. Beikraut auf den Feldern muss oft entfernt werden, eine Wiese hingegen wird nur selten gemäht. Wälder müssen über lange Zeit aufgeforstet werden und jede Entnahme muss ausgeglichen werden. Die Tierwelt hat sich an solche Gegebenheiten angepasst. Und wo Anpassung evolutionär nicht möglich war, findet Anpassung durch lernen statt (vergleiche hierzu Wildtiere in Städten, aber das ist ein anderes Thema). Dazu kommen natürliche Ereignisse und Gegebenheiten: die Bodenbeschaffenheit, Starkregen, Überschwemmungen, Trockenheit, Jahreszeiten, Höhe. All dies sorgte auch ohne den Menschen für eine wahnsinnig hohe Vielfalt auf dieser Erde. Die meisten deutschen Wiesen würden, wenn sie nicht bewirtschaftet, sprich gemäht werden würden, aufgrund unserer klimatischen Voraussetzungen irgendwann zu Wäldern, der höchsten evolutionären Entwicklungsstufe im Pflanzenreich. Deshalb mähen wir. 

Was ist schlimm daran, eine Wiese alle ein bis zwei Wochen zu mähen? 
Wir als Menschen lieben Ordnung und Symmetrie. Daher hat sich bei uns ein gleichmäßiger, kurz geschorener Rasen als Nonplusultra im ästhetischen Empfinden durchgesetzt. Ökologisch unter dem Aspekt des echten Naturschutzes ist nur leider ein ästhetisch anmutender englischer Rasen tot. Ja, da fleucht gelegentlich was drüber und ein paar Würmer sind vielleicht auch im Erdreich- im Vergleich zu einer Wildwiese ist Rasen dennoch tot. 
 
Wird zu früh gemäht, hat der Aurorafalter keine Nahrung (Wiesenschaumkraut)

Endlich, die Wildwiese
Die Wildwiese wird nur ein bis zweimal pro Jahr gemäht, so weit waren wir schon. Die besten Zeitpunkte dafür sind die zweite Junihälfte und Ende August, bei einfacher Mahd pro Jahr empfiehlt sich der Herbst oder Ende Mai. Die einfache Mahd betreibe ich selbst nicht, dazu ist mein Garten zu klein, daher beziehen sich alle Erfahrungen auf die 2fache Mahd. 
Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich schreibe hier über die einfachste, natürlichste und pflegeleichteste Art, eine Wildwiese anzulegen und hier wären wir bei einem sehr wichtigen Punkt in Sachen echtem Naturschutz angelangt.
Die Wildwiese baut sich selbst, und zwar abhängig von der natürlichen Boden- und Feuchtigkeitsbeschaffenheit. Das ist essentiell wichtig, da nur so ein heimisches Ökosystem gefördert werden kann. Es gibt feuchte Fettwiesen und trockene Magerwiesen- und ganz viel dazwischen. Bei trockenen Magerwiesen sollte das Schnittgut abgetragen werden und hier ist die größte Möglichkeit gegeben, dass sich eine vielfältige Blütenpracht einstellt. Eine feuchte Fettwiese wird nicht dahin gelangen und ist dennoch sehr wertvoll. Also gilt es im eigenen Garten erst einmal herauszufinden, was man selbst für eine Wiese hat. Ich empfehle dazu die Suchbegriffe "Fettwiese" und "Magerwiese". Diese Unterscheidung ist wichtig, damit der naturverbundene Gartenmensch weiß, was ihn erwartet- und bei einer Fettwiese nicht überrascht ist, dass sich zunächst nur Löwenzahn und Hahnenfuß breit machen. Und jetzt kommt der praktische Teil: In der 2. Junihälfte mähen, dann noch einmal Ende August. Das war es. Das Schnittgut kann zum mulchen unter Obstbäumen genommen werden oder in wirklich dicken Schichten, um Beikraut z.B. unter Hecken im Zaum zu halten. Aufgrund der Beikrautsamen sollte nicht auf Beeten damit gemulcht werden. Das war es, wenig "gearbeitet" und doch ganz viel getan.
 
Laufwege vereinfachen die Bewirtschaftung

Und was ist mit der Wildblumenwiese, die hätte ich viel lieber? 
Eine ökologisch sinnvolle Wildwiese blüht in den seltensten Fällen üppig und für das menschliche Auge erkennbar. Das kann frustrierend sein, weil doch die Wildblumenwiese für das menschliche Auge so viel schöner daher kommt. Ist nur leider mit sehr viel Arbeit verbunden und fast unrealistisch- zumindest auf Dauer. Es gibt für jeden Boden- und Feuchtigkeitsgehalt Wiesenmischungen. Allerdings sollte dann eher als Ziel eine Langzeit- Wildwiese stehen, die auch nur ein- zweimal/ Jahr gemäht werden muss, auf der sich aber dauerhaft mehrjährige Pflanzen durchsetzen werden. Eine solche Wiese ist nach ca. 5-7 Jahren "fertig". Ich habe eine solche Wildblumenwiese im Westerwald gesehen. Sie bestand in den ersten Jahren aus 1-2jährigen Wildblumen und nach und nach setzte sich dort die Bergminze als mehrjährige Pflanze durch. Da gibt es allerdings regional große Unterschiede. Man muss bei einer angelegten Wildblumenwiese nicht nur die Beschaffenheit des Bodens und die jährlichen Niederschläge zu Grunde legen, sondern auch die regionale Flora. Nur so ist eine echte Arche für die heimischen Insekten möglich und der Arbeitsaufwand wird minimiert. Wer eine Wiese langfristig mit mehrjährigen Pflanzen bestücken mag, dem seien die örtlichen Naturschutzverbände ans Herz gelegt. Das Internet bietet ebenfalls mit den entsprechenden Suchworten weiterführende Informationen, ich fürge weiter unten ebenfalls noch ein paar interessante Links ein. 
 
Was ist mit den Wildblumenmischungen aus Discountern und Gartencentern? 
Der Laie beginnt damit und manche bleiben dabei. Habe ich auch. Kann man machen, ist aber Quatsch. Meist bestehen diese Mischungen aus einjährigen Blumen, die unterschiedliche Bedürfnisse haben. Sie werden gern zu dicht ausgesät und erfüllen meist nur ein Nektarangebot über einen Sommer, übrig bleiben ein paar Ringelblumen und Kornblumen. Die Wildwiesen und Wildblumenwiesen, die natürlich entstehen, bieten hingegen Raupenfutterpflanzen und Larvenfutterpflanzen über das gesamte Jahr. In Kombination mit einem insgesamt natürlich gehaltenen Garten, der auch über den Winter genügend Unterschlupf bietet, wird so der Ganzjahreslebensraum erweitert und gefördert. Das können die oben angeführten Mischungen nicht. Kleine Beete hingegen, die einfach zu bewirtschaften sind, oder damit bepflanzte Blumenkästen oder Kübel können jedoch durchaus einen sommerlichen Blickfang schaffen. Allerdings sollte man sich dann auch im klaren darüber sein, dass der ein oder andere Neophyt darunter ist, der tatsächlich außer Nektar und einer schicken Blüte nichts weiteres mitbringt. Dauerhaft über mehrere Jahre sind solche Mischungen auch nicht. Es werden lediglich die bleiben, die sich mit den Standorten anfreunden können.
 
Sieht schön aus, ist aber nichts für große Flächen und nicht von Dauer
 
Wie mähe ich die hohe Wiese? 
Ich mähe mit einem Akkurasenmäher auf höchster Stufe, damit ich die Bodenlebewesen nicht zu sehr störe. Wenn dieser die Höhe nicht schafft greife ich zum Akkukantenschneider, auch Akkusense genannt, und mähe einmal grob drüber, den Feinschliff dann mit dem Mäher. Für die klassische Sense ist meine Fläche eher zu klein, hier empfehle ich einen Sensenkurs (inklusive Dengelkurs), das lohnt sich für größere Flächen in jedem Fall. 
 
In der Mitte ein wildes Beet, drumherum die Wildwiese
 
Wie begehe ich die Wiese und wie reagiere ich auf ablehnende Nachbarn? 
Ich mähe Teile meiner Wiese wie einen Rasen. Sprich urdeutsch, etwa alle 2-3 Wochen, aber nur meine Laufwege und die Grenzgebiete zu den Nachbarn. Mein Garten ist ca. 400qm groß, davon etwa 150qm Wiese. Diese lasse ich als Wildwiese stehen, abzüglich der Laufwege dazwischen und ca. 2-3m zu den Nachbarn hin (in Summe recht wenig, weil noch Beete an den Grenzen sind). Das stellt den Frieden sicher und ich kann mich ohne Einschränkungen im Garten bewegen. Die Amseln lieben meine Laufwege und nutzen sie ebenso wie der Hase. Insofern haben alle etwas davon. Wenn Nachbarn meckern oder ihr Unverständnis äußern hilft das geduldige Gespräch. Und damit meine ich wirklich geduldig und wertschätzend. Das da ist Dein Garten, das hier ist mein Garten. Ich sehe zu, dass ich eine Abgrenzung schaffe. Wenn es Dich interessiert, komm rüber und ich erkläre es Dir. Wenn nicht, auch gut. In Kleingartenanlagen empfehle ich eindringlich, vorher kurz mit dem Vorstand und/oder dem/r FachberaterIn über den Plan zu sprechen. Zum einen sind alle dadurch informiert, zum anderen kann man so Vorurteilen vorweg greifen. Auch hilfreich ist der Verweis auf das BKGG (Bundeskleingartengesetz), welches den Natur- und Umweltschutz mit verankert hat. Es muss klar sein, dass sich das angenehme mit dem nützlichen verbindet. Ich bin nicht faul, weil ich nur ein bis zweimal im Jahr mähe. Im Gegenteil, ich habe mit einem naturnahen Garten in der Regel mehr Arbeit, sie ist nur anders, als "üblich". Auch fliegt so nicht mehr "Unkraut"- das wird es immer geben, ob mit englischem Rasen oder ohne. 
 
Die Laufwege sind kurz gehalten

Weiterführende Links (einfach auf die Beschreibung klicken): 

Links innerhalb dieses Blogs: 
Unter "Umweltschutz" finden sich im Blog weitere Artikel, die sich mit Lebensräumen befassen, viel Spaß dabei.







Sonntag, 4. Oktober 2020

Nektarspender Efeu und seine Besucher

Seit ein paar Jahren blüht mein Efeu. Eine manchmal unterschätzte, heimische Nektarpflanze.

Blütenstand des gemeinen Efeus
 
Efeu benötigt im Durchschnitt etwa 10 Jahre, bevor er zum ersten Mal in die Blüte geht. Diese ist für uns eher unscheinbar, Insekten jedoch zieht er magisch an. Vorzugsweise lockt er unterschiedliche Wespen, Fliegen und Schmetterlinge an.
 
Mein Efeu mit einer Höhe von ca. 150m
 
Eine Seidenbienenart hat sich komplett auf den Efeu spezialisiert, die Efeu Seidenbiene, ich hoffe, dass ich diese in den kommenden Jahren ablichten darf. 
 
Feldwespe
 
Mit dem Bau meiner Eidechsenburg (siehe hier: Link zum Artikel "Bau einer Reptilienburg") stehen endlich auch sandige sowie lößartige Brutmöglichkeiten zur Verfügung, somit könnte ihnen mein Habitat eventuell zusagen.
 
Zweifarbige Raupenfliege, Cylindromyia bicolor
 
Andere Wildbienen finden sich am Efeu eher weniger ein, dafür umso mehr Schwebfliegen, die Raupenfliege und Feldwespen. Meine persönliche Wespenphobie (vor der gemeinen und der deutschen Wespe) wird am Efeu nicht getriggert- die Tiere sind so auf den Nektar fokussiert, dass alles um sie herum egal zu sein scheint. 

 
Schwebfliege
 
Bei mir überwuchert der Efeu einen alten Nadelholzstamm. Die eine Hälfte steht voll sonnig, die "Rückseite" eher im Schatten. Die Blüte ist zu beiden Seiten imposant. Unmengen von Dolden hängen an ihm und die lange, späte Blütezeit von August bis in den Oktober (und selten auch darüber hinaus) bietet lange wertvollen Nektar in einer Zeit, wo die Angebote rar werden. 
 
Zweifarbige Raupenfliege, Cylindromyia bicolor
 
Von Januar bis in den April reifen die Früchte heran, die mehreren Singvogelarten über den Winter helfen. 

Feldwespe, das lange Hinterbein ist gut zuerkennen
 
Ich werde in den kommenden Jahren bestimmt noch andere Möglichkeiten finden, um mehreren Efeupflanzen Plätze zu bieten, an denen sie recht unbehelligt von meinem Gartengerät wachsen dürfen. 
 
Schwebfliege, Ausschnittvergrößerung
 
Grundsätzlich war Efeu auch eine spannende Nutzpflanze, wobei ich von der Nutzung als Heilpflanze eher abraten würde- zu groß ist die Gefahr einer Vergiftung in allen Bereichen.
 
Zweifarbige Raupenfliege, Cylindromyia bicolor, Ausschnitt
 
Als Waschmittelersatz können Efeublätter jedoch recht bedenkenlos genutzt werden. 
 
Zwischendurch auch mal putzen :)
 
In der Symbolik wird Efeu ganz zauberhaft präsentiert. Efeu als Sinnbild für Treue und Freundschaft, der Heiterkeit und der Gesellschaft. In Sachen Liebe konnte man mit Hilfe von Efeu als Orakelpflanze vorhersehen, ob es im kommenden Jahr eine Hochzeit gäbe oder ob sich Glück in der Liebe finde. Ob etwas dran ist? Ich habe es nicht überprüft ;)


Sonntag, 2. August 2020

Von Gurken, Zucchinis, Cucurbitacine und ein paar Mythen

Was ist dran an den ganzen Mythen von bitteren Gurken, lebensgefährlichen Zucchinis und mordenden Kürbissen? 


Zucchini im Hochbeet

In der Netzgemeinde wird sich in diesen Tagen wieder intensiv und teilweise gefährlich halbwissend über Gefahren aus der Familie der Cucurbitaceae (Kürbisgewächse) ausgetauscht. Da ich es leid bin, fast täglich eine halbe Abhandlung in diversen Kommentaren zum Besten zu geben, habe ich mich dazu entschlossen, in diesem Artikel möglichst leicht verständlich zu erklären, was es bei Kürbissen und Gurken im eigenen Garten zu beachten gilt. 


Zuerst ein klein wenig, stark vereinfachte Theorie: 

Die Gurke (lat. Cucumis sativus aus der Familie der Cucurbitaceae) gehört ebenso wie die Zucchini (lat. Cucurbita pepo) zur Familie der Kürbisgewächse. Eine Gurke kann nun zwar auf einem Kürbis veredelt werden, eine natürliche Kreuzung zwischen einer Gurke und einem Kürbis ist aber in der freien Natur NICHT möglich! Das nur zur Info.
im Vordergrund eine Gurke
Ich beginne mal bei den Gurken, lat. Cucumis sativus: 

"Hilfe, meine Gurken sind alle bitter"- und was erhält man im schlimmsten Fall als Antwort: "Das ist lebensgefährlich, voll giftig, die ganze Pflanze muss weg, die hat sich mit einem Kürbis verkreuzt und ist jetzt mutiert!" oder, etwas harmloser: "Du musst immer vom Stielende schälen, das hat die Oma auch immer gemacht, die hatte nie bittere Gurken".
Hm- da ist man doch erstmal massiv verunsichert, oder?

Und was ist dran? 
  1. Ja, der Bitterstoff, den die Gurke entwickelt hat, ist giftig- das stimmt, der Bitterstoff heißt Cucurbitacine und ist einer von denen, die tatsächlich, im Gegensatz zu manchen Bitterstoffen in diversen Heilkräutern, für den Menschen ungenießbar und giftig sind. Von Übelkeit bis hin zum Tod ist alles möglich, hängt aber stark von der Konzentration bzw. der Aufnahmemenge ab. Die Cucurbitacine in der Gurke sind andere, als die, die in Kürbisgewächsen auftreten, in der Regel sind die Konzentrationen in der Gurke geringer bei ausgesprochen heftiger Bitterkeit. Es gibt ca. 40 Cucurbitacine. Bis vor wenigen Jahrzehnten hatten übrigens fast alle Verzehrgurken eine leichte Bitterkeit, die nicht schädlich war, da sehr gering konzentriert. Mittlerweile ist diese aber komplett herausgezüchtet worden.
  2. Die Gurkenpflanze muss zunächst NICHT entsorgt werden. Die Gurke ist eine wahre Diva im Garten. Sie mag am liebsten abgestandenes, den Tagestemperaturen angepasstes Regenwasser, und das regelmäßig, am Besten täglich. Die Temperaturen dürfen nicht zu warm, zu kalt oder zu schwankend (Tag/Nacht) sein und es darf nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Wasser sein. Auch mit Düngegaben muss man sehr behutsam sein. Bekommt sie dies alles nicht oder von allem zu viel, so gerät sie in Stress- japp, das nennt sich bei Gurken so, und da raus ergibt sich die so genannte Stressbitterkeit. Die Cucurbitacine befinden sich bei Gurken in den Stielen und dienen der Schädlingsabwehr. In Stresssituationen gibt die Gurkenpflanze nun diese Bitterstoffe auch in die Frucht- und schwupps, die Gurke wird vom Stielansatz her bitter. Daher kann es durchaus passieren, dass die Gurke ab Mitte zum Ende hin nicht mehr bitter ist. Werden der Stress jetzt reduziert und die Bedingungen optimiert, so kann man davon ausgehen, dass die folgenden Früchte nicht mehr bitter sind. Auf Kürbissen veredelte Gurken sind weniger anfällig, aber auch teurer bzw. schwieriger vorzuziehen. 
  3. Eine Kreuzung mit einem Kürbis ist nicht möglich, also ist diese Aussage faktisch schlicht falsch. 
  4. Eine Rückmutation kann tatsächlich auch bei Gurken vorkommen, dann wären in jedem Fall alle Früchte bitter. Ist aber sehr selten und kommt eigentlich eher vor, wenn man über Jahre sein eigenes Saatgut aus dem eigenen Anbau verwendet. Um dies zu vermeiden, macht es tatsächlich Sinn, in Sachen Gurke (und auch bei Kürbissen) auf gekauftes Saatgut zurückzugreifen. Experimente sind möglich und nicht schlimm, um jedoch keinen Ernteausfall zu erleiden, sollte man immer ein paar "sichere" Pflanzen in Reserve haben. 
  5. Das richtige schälen der Gurke. Ja, ein paar Bitterstoffe können vom Stielansatz mit dem Schälmesser über die Gurke gerieben werden. Das ist aber nicht schlimm und verursacht keine Bitterkeit auf der gesamten Pflanze (abbrausen hilft da in der Regel schon). 
Und wie schütze ich nun meine Gesundheit? 

Ganz einfach: Probiere (ablecken des Fruchtfleisches ist vollkommen ausreichend, bei Unsicherheit kann eine kleine Ecke gekaut werden, aber bitte ausspucken, wenn bitter) die Gurke einmal am Stielansatz, nachdem dieser abgeschnitten wurde. Ist er bitter? Dann schneide noch ein Stück ab und probiere erneut. Ist die ganze Frucht bitter, dann (leider) weg damit. Eine leichte Bitterkeit soll man mit Einlegen der Gurkenscheiben in einer Mischung aus Natron und Wasser wegbekommen- ich habe mich das aber noch nie getraut (trotz aller Infos, ja, da bin ich dann auch vorsichtig). 
Nun müssen die Bedingungen für die Gurkenpflanze verbessert werden. Um von Anfang an auf recht sicherer Seite zu sein, kann man veredelte (in der Regel teurere) Gurkenpflanzen beim Gärtner seines Vertrauens erwerben. Ich persönlich ziehe immer noch aus gekauftem Saatgut von Dreschflegel, einfach, weil die spannende, alte Sorten haben und okölogisch agieren. 

Zucchini
Nun zu den Zucchinis:

Gleiche Frage: "Hilfe, meine Zucchinis sind bitter". 
Eine der übelsten Antworten (Achtung, Aluhut in 3...2...1...): "Das ist von der Regierung so gewollt, die wollen, dass wir alle das genmanipulierte Saatgut kaufen". Huppala. Eine andere Antwort: "Da sind Giftstoffe drin, weg damit, keinesfalls essen, steht die neben einem Zierkürbis? Dann haben die sich gekreuzt". 

Was ist dran?
  1. Ja, Saatgutkonzerne wollen zunächst einmal eines: Saatgut verkaufen. Aber: Wir Menschen wollen auch etwas, nämlich sicheres Saatgut, mit maximalem Ertrag und besten Resistenzen gegen alles mögliche. Deshalb gibt es F1 Hybride. Die sind nicht schlimm- nur halt auch nicht vielfältig und man kann kein eigenes Saatgut aus den Früchten für die kommende Saison entnehmen, aber das ist eine andere Geschichte und das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich habe am Anfang auch F1 Hybride im Garten gehabt und heute nicht mehr. Man muss sich halt im klaren darüber sein, wen man mit welchem Saatgutkauf unterstützen mag, aber auch, was man selbst an Gemüse anbauen kann, will oder mag. 
  2. Genmanipuliert? In Deutschland gibt es meinem Wissen nach kein genmanipuliertes Saatgut, auch bei einem F1 Hybrid liegt keine Genmanipulation vor, es ist lediglich die 1. Filialgeneration aus zwei Elternpflanzen. CMS- Hybride wären tatsächlich gentechnisch verändert und müssten dementsprechend ausgewiesen werden, wie eben auch F1 Saatgut immer gekennzeichnet ist- aber wie erwähnt, in Deutschland meinem Wissen nach nicht erhältlich. 
  3. Giftstoffe. Richtig. Nicht essen, und tatsächlich ist bei den Zucchinis dann die ganze Pflanze betroffen. Sollte es sich hier um gekauftes Saatgut handeln: Unbedingt den Hersteller informieren und alle Informationen auf dem Saatgut- Tütchen mitliefern. Meist ist aber eher davon auszugehen, dass es sich um selbst gewonnenes Saatgut handelt und eine Rückkreuzung oder einer Kreuzung mit einem Zierkürbis stattgefunden hat. Wenn man selbst sein eigenes Saatgut gewinnen möchte, so sollte man sich zuvor bei Kürbissen unbedingt über den Weg dahin erkundigen. Ich selbst gewinne kein eigenes Saatgut aus Kürbissen, weil es mir zu aufwändig ist. Es muss selbst bestäubt und auch verhütet werden, da hört mein bescheidenes Wissen aber auch schon auf...
  4. Auch die Zucchini kann und sollte bei Verdacht (z.B. geschenkte Früchte vom Nachbarn o.ä.) probiert werden, vergleiche hierzu die Gurken. 
  5. Innerhalb einer Saison ist kein Kürbis für irgendwelche Bitterstoffe bei einer anderen Pflanze verantwortlich. Wir verzehren die Frucht, d.h. die Hülle, die den Samen umschließt, der ist es egal, von wem sie bestäubt wurde. Einzig der Samen kann zu diesem Zeitpunkt das Ergebnis einer Kreuzung sein. Das ist aber nicht schlimm. Das merkt man erst im Folgejahr an den dann entstehenden Früchten. Heißt: Kürbisse können neben Gurken und Zucchinis stehen, solange man aus ihnen nicht kontrolliert Saatgut für das Folgejahr gewinnen möchte. 
Allgemeine Infos zur Bitterkeit bei Cucurbitaceae und warum es dennoch zu Vergiftungen kommen kann: 

Bei starken Erkältungen, durch diverse Krankheiten oder Einschränkungen im HNO- Bereich und im hohen Alter kann das Geschmacksempfinden für Bitterkeit stark eingeschränkt sein. Nur so erklärt sich für mich der Todesfall in Deutschland, bei dem ein älterer Herr nach dem Genuß einer Zucchinimahlzeit aus Eigenanbau verstorben ist. Daher ist es sinnvoll, dass man bei Unsicherheit versucht, eine zusätzliche Meinung bzw. einen zusätzlichen Menschen im Umfeld hat, der mal mit probiert. Einfach testen kann man seine Empfindung für Bitterkeit mit dem probieren von bitteren Lebensmitteln, die gesundheitlich unbedenklich sind. 
Wie bei allem, so ist auch hier die Dosis verantwortlich dafür, ob man keine, geringe oder starke Vergiftungserscheinungen bis hin zum Tod haben kann. Probieren und/oder ablecken und anschließendes ausspucken bei Bitterkeit sind sichere Methoden, die normalerweise keine Probleme mit sich bringen. 
Cucurbitacine werden NICHT durch kochen vernichtet. Anders als bei Bohnen wird der giftige Stoff weder zerstört noch abgebaut. 

Fazit: 

Wenn Ihr selbst Zucchinis und Gurken im Garten anbaut, so ist das gut und richtig. Wer sich an ein paar kleine Regeln hält (vor der Zubereitung probieren, eigenes Saatgut nur unter den richtigen Bedingungen entnehmen und auf Ungenießbarkeit eingestellt sein, die Früchte nicht verzehren, wenn sie bitter sind), der kann und wird viel Freude an seiner Ernte haben. Das Wissen über Cucurbitacine schützt aber nicht nur davor, nicht jede Gurke gleich herausrupfen zu müssen, sondern auch, um vor seltsamen Kommentaren in sozialen Netzwerken geschützt zu sein.

Sollten Biologen oder anderweitige, echte Profis an diesem Artikel Fehler entdecken, so bitte ich um eine kurze Info. Ich werde den Artikel dann umgehend anpassen. Er sollte so verständlich wie nötig und so aufklärend wie möglich sein. Danke. 


Sonntag, 26. Juli 2020

Lebensräume im Garten oder wie baut man eine Reptilienburg?

Etwas gutes muss so eine Pandemie doch mit sich bringen, oder? In meinem Fall mehr Zeit für meinen Garten und der Grundüberlegung, was man denn so mit seinem Sommerurlaub anfangen kann. 


Die fertige Reptilienburg. Ein langer Weg...

Nachdem ich definitiv feststellen konnte, dass sich die Ringelnattern und die Mauereidechsen mittlerweile angesiedelt haben und in meinem Garten auch eine Möglichkeit zum überwintern finden konnten (siehe dazu auch hier: Ringelnattern im Kleingarten), war es an der Zeit, diesen Lebensraum auszubauen. Es folgte eine Menge an Internetrecherche, viele Gedanken wurden gefasst, überprüft und verworfen und im späten Frühjahr manifestierte sich der Plan: Eine Reptilienburg bzw. Eidechsenburg muss her. Diese bietet einen ganzjährigen Lebensraum für Schlangen, Eidechsen, Kröten und alles, was sich zum überwintern gerne in untere Gemächer verzieht. Auch wenn es sich bei den beschriebenen Arten um Freßfeinde handelt, so sind sie doch in der Lage, als gemeinschaftliche "Kommune auf Zeit" zusammen zu kommen, da sie über den Winter keine Nahrung aufnehmen. Daher könnten theoretisch alle einheimischen Reptilienarten in so einem Habitat überwintern.

Die ersten Spatenstiche


Ich werde in diesem Artikel chronologisch über den Plan, die Ideen, die Hürden und den Bau einer solchen Reptilienburg berichten und würde mich wahnsinnig darüber freuen, wenn er bei Gefallen gerne kommentiert, verlinkt und verbreitet wird, einfach, weil so mit einfachen Mitteln und einer ganzen Menge an Muskelschmalz ein wundervoller Lebensraum geschaffen werden kann, der den eigenen Garten aufwertet und der eigentlich in keinem Naturgarten fehlen sollte. 

Der Plan: 

Zuerst kam mein Sandarium, wie oben erwähnt hatten sich die Schlangen und die Eidechsen bereits angesiedelt und ich konnte in diesem Frühjahr mehrere Exemplare nach ihrer Winterruhe im Umfeld meiner Terrasse antreffen (Hier der Link zum Bau eines Sandariums).

Wichtig: Ein sonniger Standort
Einge Bildersuchen, Blogbesuche und Gartensichtungen später war mir dann klar, dass ich eine schicke Reptilienburg bauen wollte. Die Ausmaße einer solchen Burg schreckten mich allerdings immer noch ein wenig ab, stand doch überall geschrieben, dass sie mindestens 1.50x1.50m und 40-60cm tief sein sollte, je nach Wasserablauf sogar bis zu einem Meter tief. Aber was tut man nicht alles...


Der erste Aushub
Die Tiefe benötigen die Reptilien, um sich geschützt in die Winterruhe begeben zu können, ohne zu erfrieren oder zu ertrinken. Daher macht es tatsächlich Sinn, das Loch so tief wie möglich auszuheben, eine ca. 10-20 cm tiefe Drainageschicht aus kleinen Steinen, Schotter, zerschlagenen, alten Tongefäßen und kleinerem Schuttabfällen zu legen und dann erst den lockeren, aber dennoch stabilen Aufbau aus größeren Steinen vorzunehmen.

Zum Nachbarn hin 1.50m Platz
Es sollten viele Lücken und Hohlräume entstehen, damit die unterschiedlichen Lebewesen auch in höherer Anzahl einen Platz finden können.

Ideen: 

Es gab im Netz wenige Reptilienburgen, die mich optisch überzeugt haben. Den Eidechsen mag das Aussehen egal sein, aber in meinem Garten wollte ich nicht einfach nur einen zusammengewürfelten Steinhaufen haben. Ich möchte keinesfalls die anderen Burgen abwerten, in jeder steckt mit Sicherheit viel Liebe und das primäre Ziel, damit Lebensraum zu schaffen, wo vorher keiner war- aber ernsthaft, googelt mal nach Bildern, ich musste ein paar Mal laut auflachen, einfach, weil so ein fotografierter Steinhaufen ohne nennenswerte Erklärung nichts anderes ist als eben ein Haufen Steine. Ein paar hübsche Burgen waren aber auch in jedem Fall mit dabei!!!

Ein Findling mit tollen Löchern.
Somit verfestigte sich der Gedanke, dass ich im sichtbaren Bereich der Burg in jedem Fall schicke Bruchsteine als Abschluss haben wollte. Eine weitere Frage, die sich stellte, war die nach einem Platz für den nicht unerheblichen Aushub an Erde, der bei der Errichtung des "Kellergewölbes" entsteht. Da ich den perfekten Platz in meinem Garten zu dem Zeitpunkt schon gefunden hatte, kam ich zu dem Schluss, dass mit dem Aushub die Landschaft rechts und links der Burg gestaltet werden kann, das sorgt dann auch gleichzeitig für eine gelungene Abwechslung auf dem ansonsten recht ebenen Terrain. Fehlten nur noch die Steine...

Ausrichtung: 

Eine Reptilienburg sollte möglichst sehr sonnig und nach Süden ausgerichtet gebaut werden. Ich habe eine Stelle gewählt, an der nur ein Baum in der Mittagszeit für ca. 1 Stunde Schatten wirft. Nach hinten hin besteht Schutz durch die Hecke zum Nachbarn (immergrün, daher auch im Winter entsprechend Schutz) und nach Westen und Osten ist der Aushub aufgeschichtet.

Materialbeschaffung: 

Für eine Reptilienburg benötigt man in erster Linie Steine. Und davon eine ganze Menge. Man benötigt kleine Steine, große Steine, mittlere Steine, alte Steine, Schottersteine, Steinplatten und vielleicht noch Kieselsteine, Findlinge oder vergleichbares. Kaputte Tongefäße gehen auch, ebenso unbelasteter Bauschutt. Sand ist auch nicht schlecht, wird aber eher für einen Nebenschauplatz benötigt (Erklärung folgt weiter unten im Text). Eine gute Schaufel, eventuell eine Grabegabel und eine Schubkarre sind ebenfalls nötig. Und Handschuhe! In jedem Fall Handschuhe.

Rechts ein paar Findlinge, ansonsten Füllmaterial.

Woher jetzt aber die Steine nehmen? Der aufmerksame Leser dieses Blogs hat bereits mitbekommen, dass ausgerechnet meine Kleingartenparzelle in einer der äußersten Ecken gelegen und daher kaum mit dem Auto zu erreichen ist. Jede Lieferung muss noch ca. 30m zu Fuß in den Garten geschleppt werden und zuvor muss noch ein Schlüssel für die Zufahrt organisiert werden.

Noch 2 Findlinge.
Aber Ok, der Steinbruchmann meines Vertrauens wäre meine letzte Option gewesen und ich hätte dort 2 Kubikmeter Bruchstein geordert- aber manchmal kommt es (glücklicherweise) anders, als man denkt.

Mauersteine...
Ich habe einen umfangreichen Aushang an die Suche-Biete-Tauschwand der Kleingartenanlage gehängt und alles aufgelistet, was ich suchte. Ich bekam eine halbe Schubkarre mit alten Steinen. Immerhin ein Anfang, aber für eine Anlage mit 88 Gärten doch irgendwie frustrierend.

Trockenmauersteine...
Mein nächster Nachbar hingegen hatte schon seit geraumer Zeit seinen Garten komplett umgestaltet und Unmengen an Steinen in einer Ecke seines Gartens gelagert. Meine Frage konnte ich bei ihm dann gar nicht zu Ende stellen, er antwortete mittendrin nur "Die kannst Du alle haben!". Ich habe mich mega gefreut und mir fielen wahrlich einige Steine vom Herzen. Da war alles bei- und noch ein bisschen mehr, wofür ich auch schon die nächsten Baustellen geplant habe.

Kantsteine...
Es macht Sinn, sich im Vorfeld bei Freunden, Familie und in einschlägigen Kleinanzeigenforen umzuhören. Die Menge an Steinen, die man braucht, ist nicht zu unterschätzen, aber gleichzeitig gibt es auch viele, die öfter mal was loswerden wollen.
Klassische Bruchsteine und Waschbeton.

Logistische Hürden und Stolpersteine: 

Die Steine mussten zunächst im Garten zwischengelagert werden, dabei wurde dann auch der Platz enger. Ich habe über ein paar Tage verteilt immer wieder ein paar Schubkarren in meinen Garten geschleppt, hey, Frauenpower, Yeah... und Muskelkater... und Rückenschmerzen... aber auch eine gehörige Portion Ehrgeiz, möglichst viel allein zu bewältigen.

Auf einem Foto wirkt es irgendwie kleiner...
Einzig für einen echt schweren Findling und für die langen Kantensteine halfen mir mein Mann und ein Freund. Auch die letzten 40cm Aushub nahm mir mein Mann ab, was mir half, meinen Zeitplan "Ende Juli" einzuhalten.

Die Tiefe beträgt ca. 90cm
Es macht Sinn, die Steine nahe dem Loch und einigermaßen sortiert zu lagern, ohne sich dabei Schubkarrenwege zu versperren. Optisch hässliches und gebrochenes Material so nah wie möglich, dieses wird als erstes ins Loch gegeben.
Breite und Länge je ca. 1.50m
Das Loch sollte grob abgesteckt werden, dazu habe ich die Grasnarbe von außen nach innen abgetragen und erstmal an drei Seiten einen kleinen Aufbau damit gesetzt. Die ersten 2 Spatenstich tief waren auch kein Problem- dann kamen Steine, Lehm und Trockenheit.

Hier nochmal die Gesamtansicht nach Aushub.
Ich empfehle jedem an so einer Stelle auf Regen zu warten. Sobald sich die Lehmschicht voll mit Wasser gezogen hat, kommt man wieder tiefer. Steine sind immer blöd, dabei hilft dann bisweilen die Grabegabel. Wenn man nicht gerade im Gebirge oder auf einem Gletscher wohnt, dann sollte ab der dritten Spatentiefe fast nur noch Lehm kommen, anstrengend, aber machbar. Spannend war für mich die Bodenstruktur, je tiefer, je heller. Logisch, aber es mal so zu sehen fand ich doch beeindruckend.
Beim befüllen unbedingt einen lockeren Schichtaufbau wählen, so dass sich genügend Hohlräume bilden.

Ich habe mehrere Tipps gelesen, in denen Unkrautfolie als Rieselschutz und/oder "Bedachung" verwendet wurde. Ich habe bewußt darauf verzichtet, ebenso auf ursprünglich geplante Röhren, da diese aus Kunststoff waren (mal schauen, ob ich daraus etwas anderes baue). Unkrautfolie, sofern nicht komplett verbuddelt, dient Mäusen als Nistmaterial und wird über einen längeren Zeitraum somit zerstört. Ich habe versucht, beim Bau darauf zu achten, dass möglichst wenig Erde in die Burg geschwemmt werden kann. Und wenn doch, so wird es so wenig sein, dass es der Sache als solches nicht schadet.

Der Aufbau: 

Meine Reptilienburg ist ca. 90cm tief. Es folgen 10-20cm Drainage, da das Wasser schlecht abfließt. Dann habe ich mit Steinen einen Aufbau bis zur Rasenkante vorgenommen. Dabei habe ich darauf geachtet, dass immer wieder "Dächer" gebildet wurden, damit in den unteren Etagen viele trockene Stellen entstehen. Da ich (Dank an den Buchsbaumzünsler) noch ein paar alte Wurzeln mit versenken wollte (Totholz ist ja immer gut in der Nähe von Reptilien), habe ich einen Hohlraum größer gebaut und nachdem die Stabilität gewährleistet war, das Holz hinzugefügt. Wenn das Holz tragend wäre, so kann es natürlich im Laufe der Jahre passieren, dass durch eine natürliche Verrottung die ganze Burg leicht nachgibt.

Die Drainage.
Von hinten habe ich dann den Aufbau mit Bruchsteinen fortgeführt, von vorne mit natürlich wirkendem Mauerbruchstein für Trockenmauern. Die Burg selbst hat in etwa eine Höhe von ca. 40/50cm, sie darf grundsätzlich aber auch bis zu einem Meter in die Höhe ragen. Meine Echsen wissen das aber nicht, und ich werde es ihnen auch nicht verraten.

Die erste Füllebene
Nach rechts und links befindet sich wallartig der Aushub. Hier habe ich auf die linke Seite noch auf den letzten Termin eine Bienenweide ausgesät. Im Hintergrund ist ein Gras gepflanzt und ich hoffe, dass mein echtes Johanniskraut angehen wird. Ich hoffe, dass der Boden für heimische Wildkräuter geeignet ist, diese sollen dort auf jeden Fall später wachsen.

Hier kann man den Schichtaufbau und die "Bedachung" gut erkennen.
Auf der rechten Seite habe ich auf dem entstandenen Hügel noch einmal ein Loch mit etwa 60cm im Durchmesser bis zum Boden hin ausgehoben. Den Lehm habe ich mit Spielsand gemischt und wieder aufgefüllt, so ergibt sich ein potentieller Eiablageplatz für Nachwuchs.

Ab jetzt erfolgt die optische Aufwertung, vorne noch ohne Sandfüllung.
Dicke Totholzäste werde ich bei Verfügbarkeit immer wieder hinzufügen, die ersten drei haben bereits einen schönen Platz gefunden.
Insgesamt ist die Anlage jetzt 6.50m x 1.60m groß geworden.

Detailansicht Sand, ca.3cm reiner Sand, danach mit Lehm gemischt.

Das wichtigste zu Bepflanzungen und Schutzmaßnahmen: 

Die Burg sollte von den Reptilien einigermaßen geschützt erreicht werden können. Pfade oder schmale Wege sind kein Problem, aber mitten auf einem englischen Rasen wird sich kaum eine Echse oder Schlange einfinden- zu groß sind die Gefahrenquellen, wie z.B. durch Katzen und Greifvögel. Die Zugänge sollten so klein sein, dass sich Katzen keinen Zutritt verschaffen können, auch der Platz für die Eiablage sollte katzensicher sein (Stichwort Katzenklo), hier helfen schon ein paar Rosenäste oder vergleichbares, die locker darauf vertreilt werden. Ich habe diese Fläche noch frei, weil ich den Sand auf dem Hügel habe- ich schätze, dass eine Katze ihr geschäftliches nicht auf dem Präsentierteller verrichten mag. Ab spätestens Frühjahr werde ich schützen, da ich bereits die ersten Igelspuren im Sand entdecken konnte- und bevor dass die sich an den Eiern bedienen, sollen sie lieber einen anderen Weg nehmen.

Totholz ragt ca. 1m in die Höhe.
Die Sandecke sollte nur lose zuwachsen, hier macht ein wenig Unkraut zupfen hin und wieder Sinn (nicht von Mai- September!), alles andere darf einen ebenfalls kontrollierten und etwas dichteren Bewuchs haben. Am besten eignen sich heimische Pflanzen, Heilkräuter, mediterrane Gewürze etc., am Besten trockenheitsresistent. Auch Heidepflanzen sind gut geeignet. Im Hintergrund lasse ich Gräser anwachsen, das vertrocknete Gras sollte nicht entfernt werden (vgl. dazu oben angefügte Links zu Sandarium und Ringelnattern). Je insektenfreundlicher, je besser- nicht nur gegen den Schwund ebendieser, sondern natürlich auch als Futterquelle für die Eidechsen.

Das Gelände ist leicht abschüssig. Vorne links die Wildblumenecke.

Die potentiellen Bewohner: 

Die Tiere können auf sich warten lassen- hier ist Geduld gefragt. Was aber sofort auffällt: Der Igel ist bereits über die Burg geklettert, die ersten Vögel haben ein Sandbad genossen (leider ohne Foto) und es waren mehrere Insekten zu beobachten, die hektisch suchend auf den Brachflächen unterwegs waren. Schmetterlinge versammeln sich auf dem Lehm, um Mineralien aufzunehmen und das Totholz ist bereits ein fester Landeplatz für Rotkehlchen und Co.

Im Vordergrund dicke Findlinge.
Neue Plätze werden auch von anderen Tieren gerne sofort angenommen, gerade Flächen, die es in halb urbanen Gegenden kaum mehr gibt. Wenn sich allerdings nach mehreren Jahren noch keine Sichtungen ergeben haben, dann können es auch Kleinigkeiten sein, die nochmal abgewandelt werden müssen.
Ich habe hier bewußt auf Fotos von Echsen und Schlangen verzichtet, die meisten Sichtungen habe ich bereits in vorangegangenen Artikeln dokumentiert. Ich hoffe, dass die Burg bereits in diesem Jahr noch angenommen und besiedelt wird, allerdings kann es durchaus noch bis zum nächsten Sommer dauern. Und dann werden auch Fotos gemacht- drück mir die Daumen, dass ein reges Treiben herrschen wird.

Der Sandplatz
Ich hoffe, ich konnte Dir die ein oder andere Anregung geben und vielleicht hast Du ja die Möglichkeit, eventuell auch mit Freunden oder in Deinem Verein, ein eigenes Biotop zu schaffen- ob es dann mehr eine Eidechsenburg ist oder sich tatsächlich eine Reptilienburg mit einer großen Vielfalt wird? Das bringt die Zeit und das Umfeld. Viel Spaß und Erfog dabei! 

Hier noch ein paar Impressionen aus der Bauphase:


Hier die Rückansicht mit der ersten Reihe Bruchsteinen.
So gut wie fertig.
Totholz mit einer gewissen Stabilität.
Links das erste gepflanzte Gras.
Steine schleppen mag ich jetzt erstmal nicht mehr so...