Donnerstag, 9. Juli 2015

Hirschkäfer: Kampf auf offener Straße in Witten

Manchmal darf man ein wenig Glück haben, zum Beispiel mit Hirschkäfern (Lucanus Cervus).


Ende Juni fand ich eine angeschlagene Hirschkäferdame auf meiner Terrasse. Ich fotografierte sie und setzte sie zwischen ein paar Steine. Leider war sie am nächsten Tag tot. Erst später erfuhr ich, dass sie nicht unbedingt verletzt war, sondern dass die Saison der Hirschkäfer zu Ende ging und sie somit in jedem Fall gestorben wäre.

Hirschkäfer Weibchen
Da sich die Hirschkäfer Weibchen von den Männchen durch ein fehlendes "Geweih" unterscheiden, wünschte ich mir nun natürlich auch ein männliches Exemplar vor die Linse zu bekommen.

Da die Tiere in Deutschland auf der roten Liste stehen, war die Wahrscheinlichkeit einen zu entdecken allerdings sehr gering. Doch wie es der Zufall wollte, erblickte ich wenige Tage später in der Dämmerung ein fliegendes Männchen vom Auto aus. Ich wendete und fuhr zurück, um im angrenzenden Waldstück nachzusehen, ob vielleicht ein weiterer Hirschkäfer zu entdecken war.

Während ich den Weg zurück fuhr, bemerkte ich eine kleine Bewegung auf dem Bürgersteig- HIRSCHKÄFERKAMPF!!! 
Ich parkte, schnappte mir die Kamera und hielt drauf. Und das Ergebnis ist hier zu sehen:



Was nicht mehr im Video zu sehen ist: Der Käfer am Bordstein drehte wieder ab und verschwand, wie schon sein Gegner, Richtung Waldstück.

Wer eine Hirschkäfersichtung macht, kann diese übrigens unter folgendem Link eintragen und findet dort auch viele interessante Informationen zum Thema:
(externer Link) http://www.hirschkaefer-suche.de/

Sonntag, 5. Juli 2015

Von Libellen und Teichjungfern

Ich freue mich immer über Libellen, auch wenn die großen Exemplare schon sehr respekteinflößend sein können.


Hierbei tippe ich auf den "großen Blaupfeil" (Ausschnittvergrößerung)- was für ein Blick ;)

Eines meiner prägendsten Erlebnisse war die Begegnung mit einer großen Mosaikjungfer. Wir "standen" uns plötzlich auf einem schmalen Waldweg gegenüber- sie schwebte mittig leicht über dem Boden, fixierte mich und machte mir klar, dass ich nicht vorbei komme.

Mich "anstarrende" Mosaikjungfer- die vermeintliche Pupille ist nur eine optische Täuschung

Was soll ich sagen? Ich suchte mir einen anderen Weg... Später erfuhr ich, dass sie einfach nur neugierig schaute, wer da in ihr Revier eindrang. Neugierig sind so einige Insekten, was ich natürlich mal wieder sehr spannend finde- wenn sie so starrend vor einem sitzen muss ich manchmal laut auflachen und frage mich, wer da gerade wen studiert.

Große Heidelibelle
Und heute- vorausgesetzt die Kamera steht zwischen uns- überwinde ich meinen völlig unbegründeten Respekt und versuche, so nah wie möglich heranzukommen- je größer, je besser.

Adonislibelle
Libellen, deren älteste Fossilienfunde auf 325 Millionen Jahre geschätzt werden, gewähren uns einen kleinen Blick zurück in die Urzeit. Ihr bizarres Aussehen und das unglaublich vielseitige Flugverhalten faszinieren den Beobachter.


Becherjungfer

Dazu können sie in den schillerndsten Farben auftauchen, von den eher kleinen, roten Adonislibellen bis zu den bunten, größeren Mosaikjungfern.

Blau- grüne Mosaikjungfer

Wer sich die Zeit nimmt, kann ihre Flugbahnen verfolgen und dabei feststellen, daß sie ihrem Revier treu sind.

Paarung
Leider ist den meisten adulten Tieren nur eine Lebensspanne von 6- 8 Wochen vergönnt- so ist die Natur nun einmal. 6- 8 Wochen, in denen sich mein Blick sehr auf diese wundervollen Tiere konzentriert und wenn ich eine erblicke, dann heißt es schussbereit zu sein... natürlich nur mit der Kamera ;)

Becherjungfer

Die Aufnahmen in diesem Artikel sind übrigens ausschließlich in meinem Garten entstanden.

Großer Blaupfeil
Die einzige Ausnahme bildet die Mosaikjungfer, welche mir auf dem Weg dorthin, ca. 200 m. entfernt, begegnet ist.

Große Heidelibelle
Diese Vielfalt spricht für sich, eine große Fläche mit vielen Gärten und dementsprechend auch diversen Teichanlagen bietet einen tollen Lebensraum für diese Tiere.

Becherjungfer

Ich übernehme an dieser Stelle keine 100%ige Gewähr für die richtige Namensgebung, habe aber nach bestem Wissen und Gewissen anhand der Bilder recherchiert.


Großer Blaupfeil
Wer also einen Fehler findet, darf mich gerne anschreiben und verbessern!

Samstag, 4. Juli 2015

Hilfe, welches Nagetier frisst mein Gemüse?

Fast täglich verlor ich in den letzten Tagen meine handgesäten, liebevoll aufgezogenen Brokkolipflanzen. WER MACHT SO ETWAS???

Im Schnitt alle 1-2 Tage war von der betroffenen Pflanze nur noch ein kleiner Stummel übrig.

Brokkoli- Stummel

Einige Tage später bemerkte ich plötzlich ein Kaninchen, welches sich bedenklich nah an meinem Maisfeld befand. Ich nahm den erwarteten Schaden unter die Lupe, musste aber wider Erwarten und gleichzeitig erleichtert feststellen, dass weder der Mais noch die Gurken angeknabbert waren. Das Kaninchen hatte lediglich ein wenig am Gras und am Löwenzahn genagt.

Aber es gehörte sofort neben den Nacktschnecken zu meinen Hauptverdächtigen. 
Ich stellte also meine Wildkamera Richtung Brokkoli auf-
eine Nacht... zwei Nächte- nichts geschah, aber erneut fehlte eine komplette Pflanze.

Mit Beginn der Hitzewelle verbrachte ich dann noch mehr Zeit als sonst im Garten und auf meiner Terrasse. Plötzlich raschelte es hinter mir. Ich schaute nach, entdeckte aber nichts.  
Aber ich ahnte: Das kann nur eine Maus gewesen sein. Und wenige Minuten später erblickte ich sie. Völlig hemmungslos kam sie und nagte an meinem Fugen- Unkraut herum. Das fand ich natürlich noch supersüß...

Feldmaus

Doch kurz darauf erhärtete sich eine vage Vorahnung. Sollte diese kleine Feldmaus für meinen Brokkoli- Ausfall verantwortlich sein?

Ich platzierte meine Wildkamera erneut. Und siehe da, nach nur wenigen Stunden hatte ich sie auf frischer Tat ertappt. Meine Gartennachbarn konnten es kaum glauben, wir alle hatten das Kaninchen in Verdacht.

Hier die Aufnahmen von der Wildkamera (YouTube):


Und hier noch die zuckersüße Beobachtung dieses emsigen Exemplares auf meiner Terrasse (YouTube):


Ich habe für die Feldmaus die vermutlich harmloseste Konsequenz gezogen: Meine letzte Brokkoli- Pflanze wurde ins Hochbeet umgesetzt. Ich bin gespannt, ob sie die Tomaten und die Möhren in Ruhe lässt ;)

Achja- der Tipp "Wühlmäuse mit Holunder vertreiben" hilft bei Feldmäusen übrigens gar nicht, auch diese Zweige werden gesammelt und nach und nach abtransportiert...